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Überarbeitete Lehrkräfte: Wie du den Teufelskreis aus Selbstkritik und Leistungsdruck durchbrichst

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Wie du entspannt deinen Feierabend genießt – ohne an Schule zu denken

Lehrerin genießt Feierabend
Lehrerin genießt Feierabend

Inhaltsverzeichnis

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Liegt es an mir, wenn ich nicht alles schaffe?

„Was mache ich bloß falsch? Ich schaffe einfach nicht alles, was ich schaffen müsste. Ich glaube, es liegt an mir. Bin ich vielleicht zu faul?“

Die Klientin, die mir gegenüber sitzt, ist eine erfahrene Lehrerin. Ganz leise wird ihre Stimme bei der Frage zu Schluss.

Ich bin erschüttert. Gerade haben wir festgestellt, dass sie 60 Stunden pro Woche für die Schule arbeitet. Und trotzdem meint sie, das wäre noch zu wenig.

Leider erlebe ich das in meiner Coachingpraxis viel zu oft: Dieser Irrglaube, dass es doch möglich sein müsste, allem gerecht zu werden.

Lehrkräfte, die hoch engagiert sind und sich fragen, warum sie trotz enormer Anstrengung nicht alles schaffen. Viele suchen den Fehler bei sich – und schlimmstenfalls entsteht daraus so ein schädlicher Glaubenssatz wie „Ich bin faul“, „Ich bin schlecht organisiert“, „Ich kann das nicht“.

In diesem Blogartikel schauen wir uns an, wo die Wurzeln solcher dysfunktionalen Überzeugungen liegen und wie sie sich auswirken.

Und ich werde dir konkrete Strategien an die Hand geben, um den Teufelskreis aus Selbstabwertung und immer größerer Anstrengung zu durchbrechen.

Damit kannst du dir die Freude an deinem Beruf erhalten und langfristig einem Burnout durch Überarbeitung und Frustration vorbeugen.

Woher kommt der Glaubenssatz "Ich arbeite zu wenig"?

In meinen Coachings treffe ich immer wieder auf Lehrkräfte, die diesen Glaubenssatz verinnerlichen. 

Aber: Wie kann das sein, wenn doch offensichtlich ist, dass sie so viel für die Schule ackern?

Schauen wir uns die Ursachen genauer an:

Unsichtbare Arbeitszeiten

Reine Unterrichtsstunden vs. Gesamter Arbeitsaufwand:

Die offizielle Berechnung deiner Arbeitszeit bezieht sich oft nur auf die Unterrichtsstunden. Was dabei völlig außer Acht gelassen wird, sind die Vorbereitungen, Korrekturen und administrative Aufgaben.

Diese veraltete Berechnung der Arbeitszeit ist ein Grund, warum 42% der Lehrkräfte in Teilzeit arbeiten.

Du kannst nicht unendlich viel leisten – und ich kann es gar nicht oft genug sagen:
„Es passen keine 12 Liter in einen 10 Liter-Eimer.“

Der unsichtbare Teil deiner Arbeit:

Du investierst viel Zeit in Aufgaben, die nicht sichtbar sind – und dennoch sind sie entscheidend für den reibungslosen Ablauf deines Unterrichts.

Einige Beispiele aus dem Schulalltag:

  • die Materialrecherche
  • das Sortieren und Organisieren von Unterrichtsmaterialien
  • Einarbeitung in neue digitale Möglichkeiten
  • Besprechungen mit Kolleg:innen, externen Institutionen
  • Einrichtung des Klassenraums (und ja: in vielen Schulen putzen die Lehrkräfte sogar die Regale selbst!)

Der Druck von außen und innen

Lehrerin steht unter Druck

Erwartungen der Schulleitung und des Ministeriums:

Von dir wird erwartet, dass du alle Aufgaben erledigst, auch wenn die Rahmenbedingungen unrealistisch sind.

Letzten Endes funktioniert das System Schule an vielen Stellen nur noch deshalb, weil Lehrkräfte sich selbst ausbeuten und ihre eigenen Grenzen missachten.

Der innere Antrieb, es beweisen zu müssen:

Du versuchst, durch dein Engagement und deine Hilfsbereitschaft zu zeigen, dass du nicht faul bist – was den Teufelskreis nur weiter anheizt.

Persönliche Ansprüche und Vergleiche

Das typische Persönlichkeitsprofil vieler Lehrkräfte:

Menschen, die den Beruf des Lehrers, der Lehrerin wählen, sind in der Regel von Haus aus verantwortungs- und pflichtbewusst. Sie arbeiten sorgfältig und zuverlässig und stellen hohe Ansprüche an sich.

Viele sind sehr empathisch und sich darüber bewusst, dass andere ihre Aufgaben übernehmen müssen, wenn sie z.B. wegen Krankheit fehlen.

Dieses Gesamtpaket kann zu einem enormen inneren Druck führen und der Annahme, alles schaffen zu müssen – weil es im System Schule offenbar dazugehört.

Der Vergleich mit anderen:

Du siehst, was Kolleginnen und Kollegen – oder gar die in Social Media – scheinbar leisten, und fragst dich, warum du nicht genauso sein kannst.

Und oft gibt es auch eine Art Wettbewerb zwischen den Schulen:

Ich habe eine ganze Weile in einer Schule gearbeitet, in der die Schulleitung monatlich eine Hitliste am schwarzen Brett befestigte: Die Schulen im Stadtgebiet mit dem geringsten Unterrichtsausfall.

Das sorgte natürlich für eine massive Erwartungshaltung, Vertretungsunterricht zu übernehmen – oder erst gar nicht zu fehlen. 

Auswirkungen auf dein Wohlbefinden

Der Glaubenssatz „Ich arbeite nicht genug“ oder sogar „Ich bin faul“ zieht dich in einen Teufelskreis, der sich auf verschiedene Weisen negativ auswirkt:

Der Teufelskreis der Selbstabwertung

schulstress überforderung lehrerin

Du versuchst alles Mögliche, um deine Arbeit zu optimieren. Du organisierst deine Arbeit anders oder du arbeitest länger.

Ich könnte auch sagen: Du rennst immer schneller im Hamsterrad.

Wenn die neue Zeitmanagementmethode wieder nicht funktioniert hat oder du trotz Nachtschicht immer noch nicht fertig bist mit deinen Korrekturen, dann machst du dir selbst Vorwürfe.

Du hast scheinbar immer noch nicht den Bogen raus – andere schaffen es doch auch!

So landest du in der Abwärtsspirale aus Selbstvorwürfen, Selbstabwertung und Selbstkritik.

Und versuchst, dir durch noch härtere Arbeit zu beweisen, dass du nicht faul bist.

Fehlende Anerkennung der eigenen Leistungen

Durch den ständigen Vergleich mit anderen und die unrealistischen Erwartungen gelingt es dir nicht, deine eigenen Fortschritte anzuerkennen.

Du fokussierst dich auf das, was du nicht schaffst, anstatt deine Erfolge zu sehen.

Gesundheitliche und emotionale Folgen

Erschöpfte und frustrierte Lehrerin

Erschöpfung und Frustration:

Der unaufhörliche Einsatz und das gleichzeitige Ausbleiben von Erfolgserlebnissen kann zu körperlicher und mentaler Erschöpfung führen. 

Langfristig riskierst du, in einem Burnout zu landen. 

Verlust der Freude am Beruf:

Anstatt Freude an deiner Arbeit zu empfinden, erlebst du Frustration, weil du das Gefühl hast, immer hinter den Anforderungen zurückzubleiben.

Deine Motivation sinkt, und der ständige Stress belastet deine Gesundheit.

Strategien gegen den Teufelskreis

Um diesem destruktiven Muster zu entkommen, gibt es verschiedene Ansätze, die dir helfen können.

Im Coaching schaue ich mit meinen Klient:innen selbstverständlich zuerst, ob wir tatsächlich noch etwas am Zeitmanagement optimieren können. 

Mindestens genauso wichtig ist die Arbeit am persönlichen Mindset: Mit hochwirksamen Coaching-Methoden ist es möglich, tiefsitzende Glaubenssätze nachhaltig aufzulösen und eine gesunde Work-Life Balance zu gestalten.

Hier sind einige bewährte Strategien für dich, wenn du selbst aktiv werden möchtest, um den Teufelskreis zu durchbrechen:

Offen reden und Feedback einholen

Zwei Lehrerinnen arbeiten im Team und bereiten den Unterricht vor

Austausch mit Kolleginnen und Kollegen:

Sprich offen über deine Belastungen. Ein ehrliches Gespräch kann dir helfen, deine Situation realistisch einzuschätzen.

Und vielleicht bekommst du sogar einen Einblick hinter die scheinbar perfekte „Fassade“ anderer Lehrkräfte.

360-Grad-Feedback:

Hole dir Rückmeldungen aus deinem persönlichen Umfeld, um zu erfahren, wie andere deine Arbeitszeiten und deinen Einsatz für die Schule wahrnehmen. Oft zeigt sich, dass du mehr schaffst, als du denkst.

Und dass deine Familie und Freund:innen sich wünschen, dass du dir mehr Zeit für sie nimmst.

Realistische Ziele und verbessertes Zeitmanagement

Lehrerin Zeitmanagement

Setze realistische Ziele:

Akzeptiere, dass deine To-do-Liste niemals endet. Setze Prioritäten. Lege fest, was in einer angemessenen Arbeitszeit wirklich machbar ist.

Du kannst und musst nicht alles schaffen.

Verändere deinen Fokus: Schau mehr auf das, was du erreicht hast. Und weniger auf das, was liegengeblieben ist.

Zeitmanagement optimieren:

Analysiere deine tägliche Arbeitszeit.

Überlege, welche Abläufe du vereinfachen oder delegieren kannst, um deine Aufgaben besser zu strukturieren.

Beiß dir nicht länger die Zähne aus an Zeitmanagement-Methoden, die nicht zum Schulalltag passen.

Nutze stattdessen mein Gruppencoaching-Angebot „Zeitmanagement für Lehrkräfte“.

Hier lernst du gemeinsam mit Gleichgesinnten, wie du weniger für die Schule ackerst – und trotzdem zufrieden bist mit deiner Arbeit.

Klare Grenzen setzen und Pausen einplanen

Lehrerin macht Pause

Lerne „Nein“ zu sagen:

Du bist nicht dafür da, die Lücken des Systems zu füllen.

Setze klare Grenzen, wenn zu viele Aufgaben auf dich zukommen.

Regelmäßige Pausen einplanen:

Gönn dir die dringend benötigte Erholungszeit. Dein Körper und Geist brauchen Pausen, um leistungsfähig zu bleiben.

Wenn du regelmäßig einen Schritt zurücktrittst und einen Arbeitsalltag mit Abstand betrachtest, erkennst du besser, was wirklich Priorität hat.

Erkenne deinen Wert

Du arbeitest unermüdlich, setzt täglich alles daran und kämpfst in einem System, das zu viel von dir verlangt. Der Gedanke „Ich bin faul“ ist ein Irrglaube – er entsteht durch unrealistische Erwartungen, unsichtbare Arbeitszeiten und den ständigen Druck von außen und innen.

Fang heute damit an, deine Erfolge anzuerkennen und realistische Ziele zu setzen.

Schütze deine Energie, indem du klare Grenzen setzt und dir regelmäßige Pausen gönnst.
Du bist engagiert, verantwortungsbewusst und leistest Großartiges.

Lass dich nicht von einem System entwerten, das dir mehr abverlangt, als möglich ist.

Wer schreibt hier eigentlich?

Hallo, ich bin Martina Schmidt, Expertin für Burnout-Prävention, Coachin, Resilienztrainerin und Ex-Lehrerin.

Ich unterstütze dich dabei, den Druck aus deinem Schulalltag herauszunehmen. Damit du gesund bleibst und mehr Energie hast für die Dinge, die dir am Herzen liegen.

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