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Schluss mit Hausaufgaben-Stress: Praxisbeispiel aus einer inklusiven Grundschule

Inhaltsverzeichnis

Hausaufgaben: Ein Garant für Schulstress

Mit diesem Blogartikel möchte ich dich dazu ermutigen, Hausaufgaben neu zu denken.

Warum?

Weil Hausaufgaben einfach ein Garant für Schulstress sind – und zwar für alle Beteiligten!

Wenn ich nur daran denke, wieviel Zeit ich früher investiert habe, um meinen Erstklässlern das Aufschreiben der Hausaufgaben zu üben …

Wie viele Stunden habe ich am Schreibtisch gebrütet, um passende und interessante Hausaufgaben zu gestalten …

Und dann das Kontrollieren der Hausaufgaben: Wie oft habe ich mich aufgeregt und gemeckert wegen fehlender Hausaufgaben …

Stapelweise habe ich Hefte zum Korrigieren mit nach Hause geschleppt. Und mich dann wieder geärgert über schlampig gemachte Hausaufgaben. Oder darüber, dass ich den Unterrichtsstoff wohl doch noch nicht gut genug erklärt hatte.

Am nächsten Tag die genervten Blicke der Kinder, wenn sie die Hausaufgaben mit meinen Anmerkungen zurückbekamen.

Und so weiter – du kennst das bestimmt aus deinem eigenen Schulalltag.

Was Hausaufgaben auf Elternseite auslösen, habe ich dann mit unseren beiden Jungs auch hautnah erlebt: Endlose Diskussionen am Nachmittag, Ärger über Lehrkräfte und Unsicherheit. Oft wussten mein Mann und ich gar nicht so richtig, ob und wie wir unsere Kinder unterstützen konnten.

Aber geht’s auch anders?

Hausaufgaben ohne Stress - geht das?

„Hausaufgaben sind nichts Gruseliges“, sagt Alexandra Vanin, Schulleiterin der Otfried-Preußler-Schule in Hannover. Und sie stellt im Interview das bewährte Konzept vor, um

  • die Lehrer:innen zu entlasten
  • Schüler:innen passgenau zu fördern und
  • die Eltern mit einzubinden.

 

Ihre Praxisformel ist knapp und konkret: „10 Minuten Lesen und 10 Minuten Kopfrechnen.“ Täglich. Keine differenzierten Arbeitsblätter. Kein zusätzlicher Korrekturberg.

Im Podcast berichtet sie, wie diese Routine Kindern Sicherheit gibt — und Lehrkräften Zeit zurück.

Hör doch mal rein ...

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Hausaufgaben: Kurz, klar, alltagsnah

Das Konzept ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: „10 Minuten Lesen und 10 Minuten Kopfrechnen.“

Täglich. Über die Grundschuljahre hinweg.

Diese Hausaufgaben-Regelung zwei Ziele:

Hausaufgaben sollen kein großes, aufwendiges Projekt sein. Sie sollen Teil des Alltags sein. So sind sie leicht umsetzbar — für Familien und für dich als Lehrkraft.

Dieses klare Trennung der Zuständigkeiten verhindert, dass du jede Hausaufgabe individuell anpassen und nachkorrigieren musst.

Hausaufgaben reduzieren: So macht's die Otfried-Preußler-Schule

Die inklusive Grundschule in Hannover unterscheidet klar zwischen dem, was zu Hause erwartet wird, und dem, was in der Schule gefördert wird.

So bleibt die häusliche Aufgabe überschaubar.

Und du als Lehrkraft musst nicht jeden Abend am Schreibtisch neue Materialien für individuell gestaltete Hausaufgaben entwickeln.

Konkret sieht das so aus:

Lesen

Die täglichen zehn Minuten Lesezeit können z.B. als Gute-Nacht-Ritual in den Familienalltag integriert werden. Die Eltern lesen vor oder die Kinder lesen selbst, so viel sie können.

Das stärkt die Eltern-Kind-Beziehung und schafft schöne gemeinsame Momente.

Für dich als Lehrkraft entfällt aufwendiges Kontrollieren und uneffektives Vorlesen im Deutschunterricht. Ein Lesepass oder eine kurze Unterschrift dokumentiert die Praxis.

Kopfrechnen

Kurze Aufgaben im Alltag ermöglichen regelmäßiges Üben, z.B.

Für dich als Lehrkraft bedeutet das: Kein zusätzliches Material, das du kopieren musst. Kein Extraheft, das du korrigieren musst.

Ganzheitliche Förderung mit Spaß

Eltern können kreativ werden, wie sie die tägliche Hausaufgabenzeit mit ihren Kindern gestalten, z.B:

Auf dem Gehweg die Platten zählen. Dabei vorwärts oder rückwärts hüpfen — einfache, spielerische Verbindung von Bewegung und Mathematik.

Zusammenarbeit mit den Eltern

Beim Elternabend bekommen Eltern konkrete und praxiserprobte Beispiele, wie sie die 20 Minuten gestalten und in den Familienalltag integrieren können.

Die Schule legt Wert darauf, Eltern als Lernpartner zu gewinnen — nicht als Kontrolleure oder Nachhilfslehrkräfte.

Die Pausen-Box für Lehrer:innen

Damit du mit kleinen Pausen gelassen, gesund und gut gelaunt durch deinen Schulalltag gehst.

Gerade dann, wenn du dafür eigentlich keine Zeit und keinen Raum hast.

Inhalt der Pausen-Box: Karteikarten mit Ideen für erholsame Schulpausen. Text: Gelassen, gesund und gut gelaunt im Schulalltag. Smartphone-Hintergrund, der Lehrkräfte an Pausen erinnert. Text: Du bist nicht du, wenn du dir keine Pausen gönnst.
Inhalt der Pausen-Box: Karteikarten mit Ideen für erholsame Schulpausen. Text: Gelassen, gesund und gut gelaunt im Schulalltag. Smartphone-Hintergrund, der Lehrkräfte an Pausen erinnert. Text: Du bist nicht du, wenn du dir keine Pausen gönnst.

Wie das Konzept Lehrkräfte gezielt entlastet

Das ist der zentrale Punkt für dich als Lehrkraft: Warum spart dieses Hausaufgaben-Modell Zeit und Energie?

Weniger Korrekturaufwand

Die Hausaufgaben sind kurz und oft nicht aufwändig zu überprüfen. Ein Lesepass oder eine kurze Abfrage im Unterricht reicht. Du musst keine Berge an Arbeitsblättern durchsehen.

Klare Erwartungen - weniger Rückfragen

Wenn Eltern und Kinder genau wissen, was zu tun ist, sinkt die Anzahl von Mails und Nachfragen.

Das spart dir als Lehrkraft jede Menge Zeit und Nerven.

In-school Differenzierung statt individueller Hausaufgabe

Die individuelle Förderung findet überwiegend in der Schule statt. Zuhause bleibt die Aufgabe gleich. So vermeidest du, dass du für jede Schülerin und jeden Schüler unterschiedliche Hausaufgaben planen und kontrollieren musst.

Lernstände überblicken ohne Korrekturaufwand

Schlanke Rückmeldesysteme (z. B. Lesepässe, kurze Notizen, Morgenkreis-Abfrage) geben dir als Lehrkraft den nötigen Überblick.

Du erkennst, welche Schüler:innen Unterstützung brauchen — ohne stundenlang zu korrigieren.

Alexandra Vanin berichtet, wie dieses einfache Hausaufgaben-Konzept ermöglicht, dass Lernen zur Routine wird – und die Lehrkräfte damit spürbar entlastet werden. 

Diese Entlastung ist systemisch: Sie liegt nicht nur an der Kürze der Aufgaben, sondern auch an der Art, wie Schule, Eltern und Unterricht zusammenwirken. Klare Regeln, gemeinsame Praxis, einfache Rückmeldungen — das reduziert Arbeitszeit und steigert die Wirksamkeit der Übungen.

Praxistipps für die Umsetzung in deinem Unterricht

Kommuniziere die 20-Minuten-Regel

Nutze den nächsten Elternabend oder schreib einen Elternbrief. Gib den Eltern konkrete Beispiele für die Umsetzung im Familienalltag, passend zur jeweiligen Klassenstufe.

Führe ein einfaches Rückmeldesystem ein

Lesepässe oder eine wöchentliche Abfrage im Morgenkreis reichen.

Biete Tipps für die Umsetzung im Familienalltag an

Eine Auswahl konkreter Übungen für zu Hause helfen den Eltern: Lesezeit vor dem Schlafen, Rechenaufgaben im Auto, Zählspiele beim Spazieren.

Koordiniere dich im Schulteam

Wenn die ganze Jahrgangsstufe oder sogar die gesamte Schulgemeinschaft dieses Hausaufgaben-Konzept umsetzt, erspart dir das Diskussionen mit den Eltern.

Und du kannst gemeinsam mit deinen Kolleg:innen einen ganzen Ideenpool entwickeln, wie Eltern die 20 Minuten mit den Kindern gestalten können.

Weniger Hausaufgaben, weniger Schulstress für alle

Das Hausaufgaben-Modell der Otfried-Preußler-Schule ist kein Allheilmittel. Aber es hat sich an dieser Schule in der Praxis bewährt. Die Erfahrungen dort zeigen:

Kurze Aufgaben, die in den Familienalltag passen, fördern kontinuierliches Üben – ohne Stress für Eltern und Kinder. Und ohne Mehrarbeit für dich als Lehrkraft.

Die Trennung von Hausaufgaben und schulischer Förderung reduziert deinen Korrekturaufwand.

Durch das alltagsnahe Üben haben die Eltern einen guten Einblick in den Lernstand ihrer Kinder. Das schafft Sicherheit und stärkt die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus.

Am Ende gewinnst du Zeit — für deine Unterrichtsvorbereitung und für dich.

Pick dir aus dem Konzept das heraus, was für dich passt und machbar erscheint.

Du musst nicht alles sofort verändern. Beginne mit einem kleinen Schritt: Erkläre die 20-Minuten-Regel, probiere sie einen Monat und beobachte.

Coaching-Thema: Hausaufgaben neu denken

Viele meiner Klientinnen sind extrem gestresst durch das Thema „Hausaufgaben“. Ganz genau so, wie ich es dir am Anfang aus meiner Erfahrung berichtet habe.

Im Coaching schauen wir uns gemeinsam an, wie du gezielt Unterrichtsroutinen schaffen kannst, die dich entlasten – nicht nur in Bezug auf Hausaufgaben.

Wenn du von meiner Erfahrung als Grundschullehrerin, Fachleiterin und Fachunterrichtscoachin profitieren möchtest, dann buche dir hier dein unverbindliches Kennenlerngespräch.

Gemeinsam schauen wir, wie ich dich passend begleiten kann: Von Überforderung hin zu Klarheit und Freizeit.

Wer schreibt hier eigentlich?

Hallo, ich bin Martina Schmidt, Expertin für Burnout-Prävention, Coachin, Resilienztrainerin und Ex-Lehrerin.

Ich unterstütze dich dabei, den Druck aus deinem Schulalltag herauszunehmen. Damit du gesund bleibst und mehr Energie hast für die Dinge, die dir am Herzen liegen.

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